Willkommen beim German Computer Freaks Magazin, dem Magazin über's Internet, über Security, Entwicklungen, Computer und alles was man sonst noch so wissen sollte.
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My Two Cents Wie man den gemeinen User blendet
Genre: Kommentar - Datum: 17. November 2002 - Autor: DNode
Alles fing damit an, dass ich die neuste Ausgabe der c't in den Händen hielt
und mir die Werbung von 1&1 Hosting ansah. Da wurde mit neusten
technologischen Errungenschaften auf UNIX geworben, dinge die selbst unter
absoluten Freaks noch ausgelacht wurden - cronjobs. Nun sind cronjobs
keineswegs eine Erfindung von 1&1 Hosting und sie sind auch keineswegs was
neues, aber das macht ja nichts, solange es bunt präsentiert wird, wird der
Kunde es schon glauben. Da mich die bunten Seiten einfach zu stark ablenken,
beschließe ich mir eine Sonnenbrille aufzusetzen. Ich lese also das kleine
Heft und blätter vergnügt durch die Seiten, bis mein Blick auf die Rubrik
'Sicherheit' fällt. "[...] immer den neusten Browser benutzen [...]" Ein
kurzer Blick auf das Bild daneben und mir wird klar, gemeint ist nicht der
freundliche UNIX User von nebenan sondern ein Internet Explorer User der
direkt aus der Hölle gekommen zu sein scheint. Der neuste Browser nützt
aber auch nichts wenn das gute Stück per default offen wie eine Hafennutte
ist, wenn Javascript und Active X ohne Nachfrage abgespielt werden - denn
dann ist es egal ob ich mit meinen Internet Explorer online gehe oder die
Festplatte in der Innenstadt deponiere.
Des Weiteren sollte auch ein erfahrener Windows User erkennen, dass neuste
Software nicht unbedingt neue, nützliche Features mit sich bringt, in den
meisten Fällen sind solche Minor Release nur für eine kleine Benutzergruppe
interessant die bisher Probleme mit der alten Version hatten. Aber als
Windows User ist es ja egal, Hauptsache neuste Version damit man im
heimischen Kaff damit angeben kann, auch wenn die neue Version Bugs ohne Ende
enthält - Hauptsache neu.
Dass das ein Großteil der User nicht interessiert, ist mir ein Rätsel, aber
wahrscheinlich bin ich durch negative Erfahrungen sensibilisierter als sie,
mit stolz geschwelter Brust betrat ich einst einen IRC Channel und brüstete
mich damit, dass ich den neusten Kernel Branch installiert hatte - zwei Minuten
später war ich offline. Ich vermutete, dass mein terroristischer Provider
oder ein kleines Kind wieder meine Leitung gekillt hat, aber leider fand ich
nichts. Stattdessen bemerkte ich wie meine Box immer langsamer wurde, meine
load ging gegen unendlich und so machte ich einen Neustart - brachte nichts,
root Partition Schrott.
Um wieder auf 'neue' Software zurückzukommen. Wesentlich interessanter wird
die Entwicklung von Palladium sein, dem vertrauenswürdigen Computereinsatz.
Von Microsoft erdacht als Kopierschutz für MP3, 'entdeckten' Microsoft
Entwickler, dass es sich für viel mehr eignen könnte, denn in Kombination mit
einem FRITZ Chip verwandelt es den PC zu einem waren Killer für
Softwarepiraten. Software verweigert seinen Dienst, Musik lässt sich nicht
abspielen wenn man keinen Key dafür hat und Dokumente lassen sich nicht
öffnen. Schöne neue Welt. Wenn sich das durchsetzt - und das wird es, denn
die Verpackung suggeriert Schutz der Privatsphäre - gute Erfindung, nur
leider sollen wohl ein paar Organisationen eine Hintertuer bekommen - und
Schutz vor Leuten die jemanden ausspionieren wollen. Schade, dass das nur
von Microsoft ausgeht, denn auch ein Jahr nach der Einführung von WinXP
wissen wir nicht was bei einer Online-Produkt-Aktivierung alles für Daten an
die Server von Microsoft gehen.
Aber solange die Verpackung bunt genug ist, und Microsoft genug Geld hat um
die Medien zu manipulieren - die uns ja schon genug manipulieren, werden sie
den User Palladium schon schmackhaft machen.
The Other Side Of A Cent Wie man es auch sehen kann
Genre: Kommentar - Datum: 25. November 2002 - Autor: Viego
Nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, war ich irgendwie
enttäuscht. Um die Einleitung mal aufzugreifen. Die Welt ist
nicht schwarz – weiß. Man kann nicht so einfach eine klare
Trennlinie zwischen Gut und Böse ziehen. Wir leben in einer
Welt voller Fraben und auch Farben sprechen uns entsprechend
an. Warum sonst haben wir Farbfernsehen? Oder warum unterstützt
jede neuere Grafikkarte 32bit Farbtiefe? Und ebenso sieht es
mit der Werbung aus – je bunter desto eher wird diese gelesen.
Übrigens kenn ich genau dieses Verhalten von Flyeraktionen. Die
bunten inhaltslosen werden angeschaut, die Schwarz-Weiß Kopien
weggeworfen. Schließlich sprechen wir von einer Personengruppe,
der man Informationen zukommen lassen will, die dies gar nicht
wollen. Ich will gar nichts von 1&1 wissen. Oder - um dem Vorwurf
der Schleichwerbung entgegen zu treten – von Strato und wie sie
alle heißen.
Und übrigens glaube ich nicht, dass jeder weiß was ein cronjob
ist. Es gibt Menschen die einen Computer benutzen und noch nie
was von Linux gehört haben. Das ist natürlich für jeden
halbwegs interessierten PC-Benutzer unverständlich. Was würde
denn Vobis machen wenn es diese Menschen nicht gäbe? Hier ein
kleines Beispiel aus der Preisliste.
Neuinstallation eines Betriebssystems – 49,- EUR
Kartenaufrüstung inkl. Treiberinstallation – 29,- EUR
(Vobis Denkzettel Nr25|2002)
Sind wir mal ehrlich. Wer gibt denn soviel für solch eine
minimale Dienstleistung aus? Nun aber weiter im Text. „Der
freundliche Unix User von nebenan“. Hm, gehört da auch der
freundliche Linux User dazu? Falls dem so ist, sind das eher die
freundlichen Schizophrenen von nebenan. Denn einerseits sollen
die bösen Windows User ja auf Linux umsteigen, aber
andererseits verhalten sich da manche Repräsentanten so
freundlich wie ein Skinhead, dem man ne Flasche Bier an den Kopf
geworfen hat. Denn wenn man seinen Chan schon #linux oder noch
besser #linux.de nennt, so sollte man auch mit der
Verantwortung umgehen, die man damit auf sich nimmt. Natürlich
werden viele Linux Newbies blöde Fragen stellen. Aber niemand
wird als Linux Guru geboren und zudem geht man so eben nicht
mit seinen Mitmenschen um. Wenn ich die Verhaltensweisen der
besagten Channel in die wirkliche Welt transferiere erkennt man
das sehr schön. Ich stehe zum Beispiel in der Nähe eines
Gebäudes mit einem Zeitgeber. Nun kommt jemand etwas
unschlüssig auf mich zu und fragt mich nach der Uhrzeit. Ich
würde ihm die Uhrzeit sagen und ihn freundlich darauf hinweisen,
dass er die Uhrzeit auch an dem besagten Gebäude findet. Der
Linux-Chan-Op würde sich eben anders verhalten. Er würde die
arme Person erst mal anscheißen, warum er keine Uhr hat, dann
ihm sagen, dass er mal schauen soll wo man die Uhrzeit wohl
finden könnte und ihm dann noch eine reinhauen, damit der ihm
bloß nicht wieder kommt. Er ist jetzt aus dem Chan gekickt und
das Problem gelöst.
Aber worum es eigentlich geht, ist ja die Sicherheit der
Betriebsysteme und der Browser im Speziellen. Natürlich will
jeder einen sicheren Browser, sowie jeder auch ein sicheres
Auto will. Aber deswegen kauf ich mir noch lange keinen Panzer.
Denn wenn ich mir den Browser Vergleich im Linux Magazin
12/2002 ab Seite 40 anschaue, so wundert es mich nicht, dass
viele Personen den IE vorziehen. Ich fahre halt schon gerne auf
jeder Straße und über Brücken fahr ich vielleicht auch mal ganz
gerne. Geht mit nem Panzer aber nicht immer. Für alldiejenigen,
die den Test nicht gelesen haben: Die üblichen Linux Browser
Galeon, Beonex, Konqueror, Mozilla, Netscape 4 und 7 und Opera
sind eben etwas ärmlich. So können nicht alle üblichen Dinge
wie HTML, XML, Java, Javascript und auch Flash ausgeführt
werden. Natürlich sehen Mehr Flash als Fluch, als als Segen an.
Aber trotzalledem muss ein gängiger Browser die Technik
unterstützen. Ist so ähnlich wie die Traktionskontrolle bei ner
Corvette. Gefällt nicht jedem aber evtl. kann man das Ding ja
auch ausschalten. "Was hat das mit Sicherheit zu tun?" wird sich
jetzt sicher manch jemand fragen. Was hat ein Gurt im Auto mit
Komfort zu tun? Der Zusammenhang ist ganz klar, sobald die
Sicherheit den Komfort einengt, agiert der gemeine Benutzer, um
den es ja hier geht, irrational.
Und da komme ich genau zu dem Punkt, an dem ich beim Lesen des
Artikels dachte „bin ich hier falsch?“. Da steht doch
allenernstes, der Benutzer soll keine Patches und Updates
installieren, denn die benutzt man ja nur zum Angeben „im
heimischen Kaff“. Na ich weiß nicht aber irgendwie ist Win98
ohne Patch sehr superkod anfällig. Ebenso wie der gemeine
Windows200/XP Rechner etwas empfindlich auf smbdie reagiert.
Und der Schutz gegen solche Dinge ist reine Prahlerei??? In der
Linux Welt wird doch wohl auch gepatcht was das Zeug hält. Und
da fühlt sich ja gleich einer wie Gott, wenn er statt Apache
1.3.19 Apache 1.3.19b benutzt. Also mal ehrlich … Natürlich
heißt es immer „never change a running system“, aber was ist
denn die Definition von „running“? Heißt es, der Rechner läuft halt
und fertig? Oder der Rechner läuft und die letzten bekannten
Bugs sind behoben?
Und bevor das ganze wieder zu einer Linux-Windows Fehde wird:
Man muss eben wie bereits angesprochen die Benutzer
unterscheiden. Eine Sekretärin, die nur ein paar Briefe schreibt
und dann sich einen Rechner für Zuhause zum Surfen kauft, wird
eher Windows als Linux benutzen, da die Wahrscheinlichkeit,
dass sie Windows installieren kann eben höher ist. Oder der
Online-Gamer. Was soll er mit Linux machen? Er muss sich erstmal
mit der Konfiguration von Linux rumschlagen, dann noch mit wine
damit z.B. half-life läuft. Sobald es ein Linux gibt, das eben
so einfach zu handhaben ist wie das Volks-Windows, werden Viele
die Lager wechseln. Aber ich zum Beispiel habe auch keine Lust
jedes kleine Tool selber zu compilieren und dann erstmal 10
Libs zu suchen, weil die eben notwendig aber nicht in meinem
Standard Redhat vorhanden sind. Aber wenn man davon mal absieht
so ist jede Monokultur schlecht, solange es Windows und Linux
koexistent gibt können sich Würmer nicht ohne weiteres im
Internet verbreiten. (Was macht Code Red unter Linux ;)).
Übrigens steht Linux für die diversen unixartigen Derivate.
Okay bleibt noch ein letzter Punkt. Palladium. Ich bin da einer
Meinung mit DNode im Bezug, dass Palladium nicht so toll ist.
Aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht so ganz sicher ob ein
solches Programm den erhofften Schutz gegen Raubkopien bietet.
Jedes Spiel hat diese tolle Original-CD-Erkennung und wie viele
gecrackte EXE Dateien fliegen denn im Netz rum? Ich vermute,
dass ein findiger Cracker das Palladium Problem lösen wird. Und
ehrlich gesagt finde ich das, wenn ich genauer darüber nachdenke,
sogar gut. Die Personen, welche keinen Plan vom PC haben, müssen
dann entweder für ihre Dummheit bezahlen (und zwar in Euro
o.ä.) oder sie besorgen sich die entsprechenden Infos sprich
den Crack. Desweiteren bekommt man in den mp3 Sharingnetzwerken
inzwischen sowieso fast nur noch Müll. Was soll ich mit ner
Radioaufnahme? Im Endeffekt kauf ich mir nachher dann doch
lieber die CD ;). Wenn ich jetzt mal darüber hinwegsehe - wie
könnte man gegen MS vorgehen? Im Prinzip gar nicht. Denn die
freudigen Aldi PC- oder VolksPC- (und wie die Dinger alle heißen)
Käufer sind nicht genügend informiert, als dass sie die Gefahr
erkennen könnten. Ich würde sagen, wenn man sich in einer Stadt
in die Einkaufspassage stellt und 100 Leute fragt, was
Palladium ist, sind 90% vollkommen ahnungslos, 9% haben mal
davon gehört und nur 1% weiß was es damit auf sich hat. Das
hört sich jetzt vielleicht überheblich an, aber es ist eben die
Realität. „Welcome to the real world“.
Über Kommentare würde ich mich freuen.
Viego
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